Neuerscheinungen zur Konziliengeschichte

Guillaume Cuchet, Charles Mériaux (dir.), La dramatique conciliaire de l'Antiquité à Vatican II,  Septentrion, Lille 2019

Nach der überlieferten christlichen Theologie werden Konzilien vom Heiligen Geist "inspiriert" oder "unterstützt", doch sprechen die Quellen zugleich von politischen Manövern, Intrigen und handfesten Auseinandersetzungen, sowohl bei der Durchführung von synodalen Versammlung selbst als auch bei der Abfassung der daraus hervorgehenden Dokumente. Aus der Nähe betrachtet, erscheint  dies alles sehr menschlich. Dieses Buch untersucht über einen langen Zeitraum und auf verschiedenen Ebenen die historischen Wurzeln dieses "konziliaren Dramas".

Wie läßt sich verstehen, dass die Akteure der Konzilien gleichzeitig gewiefte Taktiker mit Erfahrung in der Dynamik von  Versammlungen und andererseits aufrichtige Gläubige gewesen sein können, die in der Überzeugung handelten, dass der Heilige Geist letztendlich die Verhandlungen im Verborgenen lenkte und dass dieser scheinbar politische Kampf in Wirklichkeit geistlich war? Was sagen uns diese Überzeugungen über das Wesen dieser so besonderen Versammlungen, die Konzilien?